Auch in diesem Jahr lädt ein Trägerkreis aus kirchlichen und säkularen Gruppen und Einrichtungen zu einem „Gedenken an die Toten an den Europäischen Außengrenzen“ ein. Dazu wurde ganz bewusst der Volkstrauertag ausgewählt.
Der Trägerkreis erklärt: „Wir trauern um die Toten, die uns in den Medien nur als Zahlen entgegentreten, es sei denn das Bild eines gekenterten Flüchtlingsbootes rüttelt uns vorübergehend auf. Wir trauern um die Menschen, die am ‚Fuße unserer Festung Europa‘ auf der Suche nach Sicherheit zu Tode kommen.“ Darauf soll auch der Titel „…die im Dunkeln sieht man nicht“ (B. Brecht) hinweisen.
Der Trägerkreis ist sich einig, dass Deutschland, eine der reichsten Gesellschaften weltweit, mehr zur Rettung von Menschen im Mittelmeer und aus den hoffnungslos überfüllten Flüchtlingslagern in Südeuropa beitragen kann. In diesem Jahr wird die Genfer Flüchtlingskonvention 72 Jahre alt.
Die 149 unterzeichnenden Staaten verpflichten sich dazu Schutzsuchende nicht zurückzuweisen.
Dass es dennoch nach wie vor gewaltsame Push-Backs auf dem Mittelmeer an den EU-Außengrenzen gibt, verurteilt der Trägerkreis: „Wir möchten für ein stärkeres Maß an Menschlichkeit sensibilisieren und damit den Sinn für das Gemeinwohl innerhalb unserer Gesellschaft stärken. Dazu machen wir auf die Missachtung der GFK durch EU-Staaten aufmerksam.“
Dem Trägerkreis gehören ClandestIni e. V. / Seebrücke Darmstadt / Interreligiöser Arbeitskreis / Koordinationskreis Asyl Darmstadt / Ev. Dekanat Darmstadt / Kath. Dekanat Darmstadt / Antirassistische Gruppe Internationale Solidarität / pax christi Darmstadt / Ägyptischer Verein / Halima aktiv für Afrika e. V. an.
Die diesjährige Gedenkveranstaltung, die um 17 Uhr beginnt, ist bewusst auf das Gedenken fokussiert, wird im Freien stattfinden und kein weiteres Rahmenprogramm haben.